Welchen Einfluss hat die Stickstoff Immobilisation auf die Pflanzenversorgung?

 

Bis zu 20% des Ertrags können durch Stickstoffimmobilisation beeinflusst werden!

Im ökologischen Landbau stammt die Hauptnährstoffquelle für Pflanzen aus organischer Substanz, die dem Boden zugefügt wird oder im Boden vorhanden ist. Eine gute Bewirtschaftung der organischen Substanz ist entscheidend für die Deckung des Mineralstoffbedarfs der Pflanzen, da die Verfügbarkeit von mineralischem Stickstoff zum richtigen Zeitpunkt eine der wesentlichen Herausforderungen im ökologischen Landbau darstellt.

Der in der organischen Substanz enthaltene Stickstoff muss von Mikroorganismen mineralisiert werden, um für die Pflanzen verfügbar zu sein. Bei der Stickstoffimmobilisierung handelt es sich um die Stickstoffmenge, die von den Mikroorganismen im Boden schneller aufgenommen und für ihre Tätigkeit oder für ihre Zusammensetzung verwendet wird, als sie von der Pflanze genutzt werden kann.  Diese Menge an Stickstoff wird immobilisiert und steht der Pflanze nicht zur Verfügung. Ein Teil des Stickstoffs wird beim Absterben der Mikroorganismen wieder freigesetzt. Wenn nicht genügend mineralischer Stickstoff für die Mikroorganismen und die Pflanze vorhanden ist, leidet die Pflanze an einem Mangel in ihrer Stickstoffernährung. Dieser Mangel tritt im Allgemeinen in den ersten Entwicklungsstadien auf, wenn sich die zuvor ausgebrachte organische Substanz in der Zersetzungsphase befindet und die Wurzeln der Pflanze noch klein sind.

Besonders nach der Ernte, wenn keine Strohbergung stattgefunden hat, ist die Stickstoffimmobiliation vielerorts zu beobachten. Da auch im konventionellen Anbau eine Strohdüngung nicht mehr erlaubt ist, muss der für die Strohrotte benötigte Stickstoff aus dem Boden bereitgestellt werden. Eine Herbstdüngung ist zwar zu einigen Kulturen noch möglich, es müssen jedoch die Vorgaben der Düngeverordnung beachtet werden. Das Risiko des Stickstoffmangels für die Pflanze ist umso größer, je höher das Verhältnis von Kohlenstoff zu Stickstoff (C/N) und die Menge und die Komplexität des zugeführten organischen Materials ist. Um Stickstoffmangel zu vermeiden, kann man die Immobilisierung beschleunigen, bevor die Pflanze Stickstoff benötigt. Kurzfristig bedeutet dies, die Mineralisierung der organischen Substanz so schnell wie möglich zu fördern. Die Förderung des Wurzelwachstums, um die Stickstoffaufnahmezone zu erweitern, ist ebenfalls eine Lösung, um die Stickstoffversorgung der Pflanze sicherzustellen.

Kurze Berechnung: Wie viele Stickstoffeinheiten werden bei der Einarbeitung von 5 Tonnen Weizenstroh mobilisiert? Da Weizenstroh bei einem C/N von 100 zu 45% aus Kohlenstoff besteht, sind in 5 Tonnen Weizenstroh 45%*5=2,25 Tonnen Kohlenstoff und N=2,25/100=22,5 kg Stickstoff enthalten. Wenn man weiß, dass die Mikroorganismen im Boden 4 g Stickstoff pro 100 g Kohlenstoff verbrauchen, werden 4*2,25/100= 90 kg Stickstoff mobilisiert! Im besten Fall werden für 90 kg mobilisierten Stickstoffs 22,5 kg wiederhergestellt. Somit werden 67,5 kg Stickstoff mobilisiert.

Die TIMAC AGRO-Technologien fördern die mikrobielle Aktivität im Boden und sorgen für eine erhöhte Nährstofffreisetzung aus der organischen Substanz, sowie die Förderung der Bodenfruchtbarkeit für eine optimale Pflanzenentwicklung.