Adsorptionswasser ist Wasser, das durch Adsorptions- und osmotische Kräfte an Bodenpartikeln haftet. Es bleibt gegen die Schwerkraft gebunden und ist für Pflanzen nicht verfügbar. Dieses Wasser bildet eine dünne Schicht um die Bodenpartikel und beeinflusst die Bodenfeuchte, ohne aktiv zur Wasserversorgung von Pflanzen beizutragen.
Ein Aggregat ist ein Zusammenschluss von Bodenteilchen in unterschiedlichen Formen und Größen. Sie entstehen durch biologische Aktivität, Schrumpfungsprozesse oder Bodenbearbeitung. Beispiele für Aggregatgefüge sind Krümelgefüge, Polyedergefüge und Plattengefüge. Aggregate beeinflussen die Bodenstruktur und damit die Wasser- und Luftzirkulation im Boden.
Ein Algenextrakt ist eine bioaktive Substanz, die aus Algen gewonnen wird und in der Landwirtschaft als Bestandteil von Biostimulanzien eingesetzt wird. Algen, insbesondere Rot- und Braunalgen, leben unter extremen Bedingungen und sind besonders widerstandsfähig. Ihre Extrakte wirken über molekulare Signalmechanismen, die das Wurzelsystem, den Nährstofftransport und die Photosyntheserate der behandelten Pflanzen stimulieren. Zudem fördern sie Anti-Stress-Reaktionen und sorgen für kontinuierliches Wachstum, selbst unter schwierigen Bedingungen. Ein zusätzlicher Nutzen ist die verbesserte Aufnahme von Calcium, das die Zellwandstruktur und das Wachstum unterstützt.
Die Aufwandmenge bezeichnet die erforderliche Menge eines Wirkstoffs, um Pflanzen gezielt vor Krankheiten und Schädlingen zu schützen. Sie wird je nach Anwendung entweder pro Fläche, pro Raumeinheit (z. B. im Gewächshaus) oder pro Saatgutmenge (z. B. bei der Saatgutbeizung) angegeben. Eine präzise Bestimmung der Aufwandmenge ist entscheidend für die Wirksamkeit und Umweltverträglichkeit von Pflanzenschutzmaßnahmen.
Die Auswinterung bezeichnet Schäden an überwinternden Kulturpflanzen, die durch extreme Kälte, Eis- oder Schneeeinwirkungen verursacht werden. Diese Schäden können durch Frost (Kältetod) oder fehlende Wasserzufuhr bei gefrorenem Boden (Wassermangel) entstehen. Eine Schneedecke kann zwar Schutz bieten, aber auch zu Sauerstoffmangel und Kohlensäureüberschuss führen, was Fäulnis oder das Ersticken der Pflanzen zur Folge haben kann.
Als Auswuchs wird die ungewollte oder frühzeitige Keimung von Getreidekörnern bezeichnet. Diese kann sowohl sichtbar (Blatt- oder Wurzelkeim sind sichtbar) oder unsichtbar (hohe Alpha-Amylase-Aktivität im Korn) sein und unterschiedliche Ursachen haben. Einflussfaktoren können zum Beispiel die Getreideart oder Getreidesorte sein, Zeitpunkt und Menge von Stickstoffgaben, Befall von Ährenkrankheiten sowie die Witterung vor der Ernte (gleichmäßige Abreife von Korn und Stroh) als auch nach der Ernte (unzureichende Trocknung, falsche Lagerung) sein. Auswuchsgetreide sollte aufgrund eines möglichen Pilzbefalls sowie erhöhter Toxinbelastung nicht an Sauen und Jungtiere verfüttert werden. Außerdem kann die Backqualität durch eine erhöhte Enzymaktivität im Korn erheblich verschlechtert werden.